
Nach der Hitze ist vor dem Arbeitskampf
Kommentar von Vivianne Rau
News vom 08. Sep. 2017
Die Internationale Organisation für Normung (ISO) hat unlängst begonnen, die ISO/AWI-Norm 14091 zur „Anpassung an die Folgen des Klimawandels - Leitlinien zur Vulnerabilitätsbewertung“ auszuarbeiten. Jetzt sollen internationale Klimaexperten in den Prozess einbezogen werden.
Weltweit gewinnen Vulnerabilitätsanalysen in Schlüsselfeldern und -sektoren, wie z.B. Umwelt, Gesundheit, Landwirtschaft oder dem im Privatsektor, auf nationaler, regionaler und kommunaler Ebene zunehmend an Bedeutung. Bereits heute kommt der Vulnerabilitätsanalyse eine bedeutende Rolle bei der Festlegung der Strategien zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels zu (National Adaptation Plans (NAP)). Vulnerabilitätsanalysen erlauben die Untersuchung verschiedener klimatischer Trends sowie deren Risiken und Auswirkungen des Klimawandels im ländlichen und städtischen Strukturen.
Aktuell existieren aber zahlreiche unterschiedliche Ansätze für Vulnerabilitätsanalysen. Es fehlt bislang ein international einheitlichen Konzept, mit dem unterschiedliche Akteure auf der Grundlage international anerkannter, standardisierter Methoden arbeiten können. Die Internationale Organisation für Normung (ISO) hat daher unlängst begonnen, die ISO/AWI-Norm 14091 zur „Anpassung an die Folgen des Klimawandels - Leitlinien zur Vulnerabilitätsbewertung“ auszuarbeiten, der Fachausschuss ISO/TC 207/SC 7 leitet das Projekt.
Sind Sie Experte für Vulnerabilität oder Anpassung an den Klimawandel? Möchten Sie an dem internationalen Projekt der ISO mitwirken und ihre Erfahrungen mit Vulnerabilitätsanalysen einbringen? Das ISO-Fachausschuss lädt Sachverständige, die bei ihrem jeweiligen nationalen Institut für Normung registriert sind, zu einem Webinar im Oktober 2017 ein, um Ihnen weitere Hintergründe über die bisherigen Fortschritte zu erläutern.
Zur Teilnahme an dem Webinar und dem weiteren Prozess müssen die Experten von einer der nationalen Institute für Normung mandatiert sein. Für weitere Information und bei Rückfragen steht Ihnen das Institut für Normierung Ihres Landes zur Verfügung.
adelphi unterstützt das Umweltbundesamt (UBA) bei der Entwicklung eines standardisierten Ansatzes für Vulnerabilitätsanalysen. Ziel des Projektes ist die Entwicklung eines anwendungsorientierten Standards für die praktische Vorbereitung und Durchführung von Vulnerabilitätsanalysen. Hierbei sollen die vorherrschenden Herausforderungen und Möglichkeiten für Länder des globalen Südens genauso Berücksichtigung finden wie für westliche Industrienationen. Neben der Erstellung des Vorschlags für einen standardisierten Ansatz stellt adelphi den Obmann des für die Entwicklung des Standards zuständigen Ausschusses in der Internationalen Organisation für Standardisierung (ISO), dem weltweiten Verband nationaler Institute für Normung.