Internationaler Workshop: „Double Strategy“ als Erfolgsfaktor für kommunalen Klimaschutz
News vom 26. Sep 2014
Innovative Methoden zur Vermeidung von Treibhausgasen auf lokaler Ebene standen am 24. September im Fokus eines internationalen Workshops in Berlin. Auf Einladung des "Klimaschutzdialogs" diskutierten Pioniere des kommunalen Klimaschutzes aus Europa und Nordamerika erfolgreiche Beispiele.
Die internationalen Gäste aus Frankreich, Norwegen, Österreich, Schweden, der Schweiz und dem Vereinigten Königreich sowie aus Kalifornien (USA) und British Columbia (Kanada) waren nach Berlin gekommen, um sich über die Nationale Klimaschutzinitiative (NKI) und die erfolgreiche Umsetzung des kommunalen Klimaschutzes in Deutschland zu informieren und um ihre Erfahrungen aus vergleichbaren Strategien auszutauschen.
Im Fokus standen „Change Agents“ in Kommunen und die Förderung von lokalen Klimaschutzes
Im Vordergrund des eintägigen intensiven Arbeitstreffens standen Fragen rund um die Förderung von „Change Agents“ in den Kommunen. Inzwischen sind etwa 270 Klimaschutzmanagerinnen und –manager in deutschen Kommunen tätig. Weiterhin wurde die Exzellenzförderung für besonders ambitionierte Kommunen, wie sie im Rahmen der NKI mit dem Masterplanprogramm besteht, diskutiert. Diese prominenten Instrumente der Förderung und Steuerung des kommunalen Klimaschutzes existieren in unterschiedlichen Formen auch in anderen Ländern.
Während des Workshops bot sich die Gelegenheit, die Ansätze und „Erfolgsrezepte“ im Detail kennenzulernen. Das Themenspektrum reichte von unpopulären, aber erfolgreichen Maßnahmen zur Treibhausgasreduktion bis zu stark nachgefragten Trainingseinheiten. Die Teilnehmenden sprachen über Straßennutzungsgebühren in norwegischen Städten und die Durchsetzungsfähigkeit, die Klimaschutzmanager im deutschen „Change Agent Kurs“ lernen.
Machen kommunalen Klimaschutz erfolgreich: Überzeugte Macher und neue Strukturen
Als besonders erfolgreichen Weg im kommunalen Klimaschutz diskutierten die internationalen Gäste die so genannte „Double Strategy“: Erfolgreicher Klimaschutz braucht sowohl überzeugte Macher/innen als auch neue institutionelle Strukturen und Entscheidungsprozesse in den Kommunen. Schließlich wurde die Integration kommunaler Themen in regionale und nationale Programme diskutiert. Als Musterbeispiel gilt in diesem Zusammengang die kanadische Provinz British Columbia: Die „B.C. Climate Action Charter“ legt auf Provinzebene verbindliche Vorschriften für die kommunalen Selbstverpflichtung fest, um den CO2-Fußabdruck der Kommune substantiell zu verringern.
Am Ende des Workshops waren sich die Teilnehmer/innen einig: Ein Erfahrungsaustausch derer, die auf Bundes- oder Länderebene die Umsetzung von Klimaschutz vor Ort durch Förderprogramme und Anreizinstrumente gestalten, ist bestärkend und inspirierend. Der Klimaschutzdialog-Workshop in Berlin setzte die erfolgreiche Veranstaltungsserie zum internationalen Austausch im kommunalen Klimaschutz fort, die zuvor bereits in Durban (2011), Doha (2012) und Warschau (2013) Station gemacht hatte. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden sich auch weiterhin über Herausforderungen und Lösungen im kommunalen Klimaschutz austauschen.
Der „Klimaschutzdialog“, ein dreijähriges Konsortialprojekt unter Beteiligung des ifeu - Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg, dem Klima-Bündnis, des Deutschen Instituts für Urbanistik, EBUS Institut für Entwicklungsberatung und Supervision und dem Pestel Institut, wird federführend vom Berliner Think Tank adelphi verantwortet. Das Projekt unterstützt kommunale Klimaschutzarbeit durch Vernetzungs- und Reflexionsangebote sowie durch Weiterbildungsmaßnahmen und die Unterstützung von Lernprozessen.