Zukunftsforschung: Migration, Bewohnbarkeit und Klimawandel – Szenarien für Afrika und Asien
Insight von Emily Wright O'Kelly, Tobias Bernstein
News vom 17. Nov. 2011
Am 10. und 11. November 2011 fand die internationale Tagung "Geoengineering the Climate: An Issue for Peace and Security Studies?" am KlimaCampus der Universität Hamburg statt. Über 50 Klima- und Friedensforscher aus den USA, England und Deutschland kamen bei der Tagung zusammen, um Perspektiven von Geoengineering, der absichtlichen Intervention in das Weltklima, zu diskutieren. adelphi war Ko-Organisator der internationalen Tagung, auf welcher erstmals das Thema Geoengineering gemeinsam aus der Sicht der Klimaforschung und der Friedens- und Konfliktforschung bearbeitet wurde.
Taugt Geoengineering als Notfallplan gegen die Folgen des Klimawandels? Welche möglichen Gefahren bergen die Technologien für Umwelt und Gesellschaft? Wer kann über etwaige Maßnahmen entscheiden und wer ist von den Auswirkungen betroffen? Und wie sehen damit verbundene Konfliktpotenziale und Sicherheitsrisiken aus? Diese und weitere Fragen wurden bei der internationalen Tagung diskutiert.
Die Verfahren des Geoengineerings reichen von Maßnahmen zur Entfernung von Kohlendioxid aus der Atmosphäre und seiner Lagerung bis zu künstlich in die Atmosphäre eingebrachten Schwebeteilchen, die zur Abkühlung der Atmosphäre beitragen sollen. Zu Beginn der Tagung gab Peter Liss, University of East Anglia, einen Überblick über die verschiedenen Ansätze. Im weiteren Tagungsverlauf wurden in drei Panels die Verfahren des Geoengineerings im Einzelnen vorgestellt und Sicherheitsrisiken, Konfliktpotentiale sowie internationale Regulierungsmaßnahmen diskutiert. Mit der Klima-Intervention werden komplexe Fragen der Verteilung von Nutzen, Kosten und Risiken zwischen verschiedenen Weltregionen und Generationen aufgeworfen.
Während unter den Tagungsteilnehmern noch weitgehende Einigkeit darüber bestand, dass angesichts der hohen Komplexität und Unsicherheiten der Einsatz von Geoengineering derzeit nicht zu rechtfertigen ist und viele Aspekte noch erforscht werden müssen, gab es unterschiedliche Ansichten, wie mit Feldversuchen umgegangen werden soll.
Nach Ansicht der Mitveranstalter Jürgen Scheffran und Michael Link (KlimaCampus), Michael Brzoska und Götz Neuneck (IFSH) und Achim Maas (adelphi) konnte mit der Tagung das Thema Geoengineering erstmals gemeinsam aus der Sicht der Klimaforschung und der Friedens- und Konfliktforschung bearbeitet werden.