Woche der Klimaanpassung: Die Vielfalt der Klimaanpassung sichtbar machen
News vom 10. Sep. 2024
News vom 08. März 2024
In vielfältigen Projekten setzt sich adelphi gleichzeitig für Umweltschutz und für Geschlechtergerechtigkeit ein: bei der Förderung von Frauen im Unternehmertum sowie bei der Umsetzung gendergerechter Anpassungsmaßnahmen.
Kein Land der Welt kann sich bisher mit dem Titel „geschlechtergerecht“ rühmen. Und was noch unerfreulicher ist: Laut eines Reports der UN Women und der UN-Abteilung für wirtschaftliche und soziale Angelegenheiten aus dem Jahr 2022 werden wir noch etwa 280 Jahre dafür benötigen, bis es auf der Welt Geschlechtergerechtigkeit gibt. Dabei bringt es wirtschaftliche, gesellschaftliche und ökologische Vorteile, wenn die Gleichstellung der Geschlechter vorangebracht wird. adelphi steht für eine inklusive und diverse Unternehmenskultur, die sich in der Arbeit für transformativen Wandel in den Bereichen Umwelt, Klima und Nachhaltigkeit widerspiegelt. Im Dezember 2023 waren 307 Personen bei Europas führendem unabhängigen Think-and-Do-Tank in Festanstellung beschäftigt, davon 62 Prozent Frauen. 54 Prozent unserer Leitungsfunktionen sind mit Frauen besetzt. Unser Einsatz für gendersensiblen Umwelt- und Klimaschutz wird zudem in diversen Projekten deutlich.
Im Auftrag des GIZ-Sektorvorhabens „Förderung der Gleichberechtigung der Geschlechter“ hat adelphi an gendertransformativen Ansätzen in den Bereichen Klima, Energie, Biodiversität und Wasser gearbeitet. Das BMZ will 93 Prozent der neu zugesagten Projektmittel bis 2025 in Vorhaben fließen lassen, die die Gleichstellung voranbringen. Mit unserem Orientierungspapier bieten wir ihm Anhaltspunkte für die Umsetzung feministischer Perspektiven in der Umwelt- und Klimapolitik.
Die COVID-19-Pandemie hat der globalen Wirtschaft geschadet, doch Frauen litten auf unterschiedliche Weise besonders unter ihren Folgen. Die Asiatische Entwicklungsbank unterstützt ausgewählte, von Frauen geführte Kleinst-, kleine und mittelständische Unternehmen (KKMU) bei der Konzeption von Kreislaufwirtschaft und Kapazitätsentwicklung in China und der Mongolei. adelphi ist Teil des Teams für technische Hilfe und arbeitet mit Projektpartnern zusammen, um Frauen und von Frauen geführten KKMU die Möglichkeit zu geben, sich auf eine umweltfreundliche und wirtschaftliche Erholung zu konzentrieren.
Der globale Süden ist besonders stark von den Folgen des Klimawandels betroffen und die ohnehin schon bestehenden Ungleichheiten werden verschärft. Durch ihren begrenzten Zugang zu Bildung und Ressourcen und eingeschränkter Teilhabe an der Wertschöpfungskette gehören Frauen zu den vulnerabelsten Gruppen. Die aktive Förderung der Gleichstellung der Geschlechter durch Unternehmen stärkt die betriebliche Resilienz sowie die Kapazität der Anpassung an die Folgen des Klimawandels von Mitarbeitenden und Kund*innen. Im Projekt „Private Adaptation Finance Gender Training“ unterstützte adelphi die GIZ bei der Entwicklung und Durchführung einer Workshop-Reihe zur Gleichstellung der Geschlechter für kleine und mittelständige Unternehmen in Kenia und Nigeria. Dabei lag der Fokus auf dem Aufbau einer geschlechtergerechten Unternehmenspraxis, der Förderung von Inklusion und Diversität in der Wertschöpfungskette sowie auf der Entwicklung von Produkten und Leistungen, die die Bedürfnisse von Frauen und Mädchen berücksichtigen.
Dass wir mehr diverse Repräsentation in Führungspositionen brauchen, ist schon lange kein Geheimnis mehr. In der Abfallwirtschaft arbeiten Frauen beispielsweise in bedeutenden, jedoch häufig unterschätzten Bereichen wie Materialsammlung, Sortierung und Recycling. Im Vergleich dazu dominieren Männer die Bereiche Ökodesign, Stadtplanung und technologiebezogene Berufe. Selbst vom Arbeitsmarkt verdrängt, achten Frauen in häuslichen und Gemeinschaftsrollen verstärkt auf verantwortungsvollen Konsum und Abfallmanagement. Zudem neigen sie dazu, nachhaltigere Entscheidungen zu treffen. Dennoch werden sie in ihrem Beschäftigungsumfeld häufig von wichtigen Entscheidungsprozessen ausgeschlossen. In einer im Auftrag der GIZ durchgeführten und veröffentlichten Studie mit dem Titel „Circular economy in Kosovo" untersuchte adelphi, wie Unternehmertum im Bereich der Wiederverwendung von Plastikprodukten Frauen zu bedeutungsvolleren Positionen verhelfen und wie ihre Stimme so zum Wohl der Gesellschaft eingesetzt werden könnte.
Die Förderung der Geschlechtergerechtigkeit ist eine grundlegende Voraussetzung für eine nachhaltige und widerstandsfähige Zukunft. adelphi bleibt entschlossen, seinen Beitrag zur Gleichstellung der Geschlechter zu leisten und gleichzeitig den Umwelt- und Klimaschutz zu fördern, um Veränderungen herbeizuführen, die die Welt für alle gleichermaßen lebenswert macht.