
Nach der Hitze ist vor dem Arbeitskampf
Kommentar von Vivianne Rau
News vom 24. Febr. 2014
ECO-India, ein gemeinsames Forschungsprojekt der EU und Indien, erreicht seine erste Testphase. adelphi hilft, als Teil des Konsortiums, energieeffiziente Systeme zu entwickeln, die Oberflächenwasser aus Teichen und mit Arsen verunreinigten Grundwasserbrunnen filtern und desinfizieren.
ECO-India, ein Indo-Europäisches Forschungsprojekt liefert Ende Februar neueste europäische Wasseraufbereitungstechnologie an Indien und erreicht damit eine neue Phase. Das Projekt wird durch das Siebte Rahmenprogramm (RP7) der Europäischen Kommission und vom indischen Wissenschafts- und Technologieministerium (DST) finanziert. ECO-India zielt auf die Entwicklung innovativer und nachhaltiger Lösungen zur lokalen Herstellung von Trinkwasser in Indien.
Das vom irischen Tyndall National Institute koordinierte FP7-Konsortium besteht aus einem hochqualifizierten interdisziplinären Forschungsteam mit Mitgliedern aus vier Instituten – Tyndall-UCC, Danmarks Tekniske Universitet (DTU) und das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung GmbH (UFZ) und adelphi – sowie drei mittelständischen Unternehmen (Trustwater, Dryden Aqua, AGM).
adelphi erstellte gemeinsam mit der Technischen Universität Berlin das Konzept für eine nachhaltige Wasserversorgung am Projektstandort und kooperierte dabei mit dem indischen Konsortium unter Leitung von Prof. Asis Mazumdar von der Jadavpur Universität, welche mit dem Indian Institute of Technology Kharagpur und dem mittelständischen Unternehmen Super Technicians in Verbindung steht.
Der umfassende, nachhaltige Ansatz des Konzepts beinhaltet ein Einzugsgebietsmanagement zum Regenwasserauffang, zur Instandsetzung eines Teiches mit Sandfang und einem alternativen Wasseraufbereitungssystem; bestehend aus horizontalen Roughingfiltern, Langsamsandfiltern und aktivierten Kohlefiltern. Das gesamte System läuft mit Solarenergie und sorgt für eine kontinuierliche Wasserversorgung mit Kanalisation und Wasseraufbereitung mittels Pflanzenkläranlage.
Die Aufgaben im Konsortium sind wie folgt aufgeteilt: Die mittelständischen Unternehmen Dryden Aqua und Trustwater entwickeln energieeffiziente Systeme zur Filtration und Disinfektion von Trinkwasser. Das UFZ sorgt für lokal einsetzbare Arsen-Messsysteme, während ein von AGM entwickeltes Online-System die Fernüberwachung der Wasserqualität ermöglicht. Der Beitrag von Tyndall-UCC besteht darin, neuartige Module für die kapazitive De-Ionisation herzustellen, sowie neue Sensoren zur Messung von gelöstem Sauerstoff zu entwickeln. Die DTU leitet die Machbarkeitsstudie, welche die Möglichkeit der Energiegewinnung durch Biogas aus Abwasser prüfen wird.
Konzeptbeschreibung im Konferenzpapier "Sustainable Integrated Water Supply for Rural Communities"