Wie die populistische Rechte die Klimaanpassung bedroht
klimareporter.de, 6. Dezember 2024
News vom 18. Mai 2022
Die Folgen der Klima- und Biodiversitätskrise bedrohen die internationale Stabilität und den Frieden. Dies haben die G7-Staaten nun in einer gemeinsamen Erklärung anerkannt. Damit wächst die Hoffnung auf ein verstärktes multilaterales Engagement für Klimasicherheit – auch bei adelphi research.
Die Außenminister*innen von Großbritannien, Kanada, Frankreich, Deutschland, Italien, Japan und USA haben die gemeinsame Stellungnahme während ihres diesjährigen Treffens auf Schloss Weißenhaus veröffentlicht. In „G7 Foreign Ministers‘ Statement on Climate, Environment, Peace and Security” verpflichten sich die G7-Mitglieder zu einem konkreten 7-Punkte-Plan für verschiedene Maßnahmen, „um rechtzeitig und wirksam auf die Risiken zu reagieren, die der Klimawandel und die Umweltzerstörung für Stabilität und Frieden darstellen“.
In Fachkreisen wird die Erklärung der G7-Außenminister*innen als ein ermutigendes Signal aufgefasst: „Die Bedeutung dieses Dokuments kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden“, sagt Janani Vivekananda, Head of Programme Climate Diplomacy and Security bei adelphi research. „Es stellt einen überaus willkommenen Durchbruch bei den multilateralen Bemühungen dar, die schlimmsten Folgen der Klimakrise in den kommenden Jahren zu verhindern.“
„Mit dieser Erklärung haben sich die größten Geberländer der Welt auf eine gemeinsame Position geeinigt, was die katastrophalen Folgen der Klimakrise und der Umweltzerstörung auf die internationale Sicherheit betrifft. Auf dieser Grundlage können wir sofort Maßnahmen ergreifen. So könnte etwa die G7 nun eine Arbeitsgruppe ins Leben rufen, die den ehrgeizigen 7-Punkte-Plan ausarbeitet. Zudem ist es unerlässlich, dass sich neben der G7 auch andere der Erklärung anschließen, um eine wirklich multilaterale Initiative für Klima, Umwelt, Frieden und Sicherheit zu gewährleisten, die in der Erklärung vorgesehen ist“, ergänzt Benjamin Pohl, ebenfalls Head of Programme Climate Diplomacy and Security bei adelphi research.
Allerdings ist die Erklärung nur so gut wie die Taten, die ihr folgen. Einen Beitrag dazu leistet zum Beispiel Weathering Risk, eine gemeinsame Initiative von adelphi research und dem Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK). Die multilaterale Initiative vereint modernste Klimafolgen-Daten und fachkundige Konfliktanalysen, um Frieden und Resilienz in einem sich verändernden Klima zu fördern. Weathering Risk wird von mehreren Regierungen unterstützt und arbeitet mit einer Reihe von führenden Forschungsinstituten aus der ganzen Welt zusammen.
Als neueste Komponente von Weathering Risk startete 2022 der „Peace Pillar“: eine neue, vom Auswärtigen Amt geförderte Leitinitiative, die Klimasicherheitsvorhersagen und -analysen in friedensstiftende Maßnahmen vor Ort, für verschiedene geografische Kontexte und zu unterschiedlichen Konfliktformen umsetzt. Zu den Partnern des Peace Pillar zählen unter anderem die Berghof Foundation, das Centre for Humanitarian Dialogue (HD), das European Institute of Peace (EIP) und Innovations for Poverty Action (IPA).
Die Erklärung der G7-Außenminister*innen verweist ausdrücklich auf Prozesse und Veranstaltungen, die adelphi research gemeinsam mit Partnern wie Clingendael, dem niederländischen Außenministerium, dem PIK und dem Auswärtigen Amt mit auf den Weg gebracht hat. Dazu zählen beispielsweise die „Den-Haag-Erklärung“, der „Berlin Call for Action“ von 2019 und das jährlich stattfindende Forum „Berlin Climate and Security Conference“.
Bereits im Vorfeld der letzten deutschen G7-Präsidentschaft im Jahr 2015 führte adelphi research ein internationales Konsortium an, dem International Alert, das Wilson Center und das EU Institute for Security Studies angehörten. Ziel war es damals, einen Beitrag zur Festlegung der globalen Agenda für die Auswirkungen des Klimawandels auf die globale Sicherheit zu leisten. Der daraus resultierende Bericht „A New Climate for Peace“ veranlasste die G7, eine Arbeitsgruppe für Klimasicherheit einzurichten und in die Umsetzung zu investieren. Dieses Vorhaben wurde insbesondere durch die erste regionale Risikobewertung für Klimasicherheit im Tschadseebecken angeregt. Eine weitere direkte Folgemaßnahme des G7-Berichts von 2015 war eine Partnerschaft des UN-Umweltprogramms (UNEP) mit der EU und adelphi research, die sich mit den Auswirkungen des Klimawandels auf die Sicherheit in zwei Pilotländern befasste und eine Toolbox für Klimasicherheitsprojekte und -programme auf der Grundlage der Arbeit in Darfur und Nepal entwickelte.