Worauf wir bei der COP29 achten sollten
News vom 11. Nov. 2024
News vom 24. Okt. 2017
Vom 25. bis 27. Oktober 2017 haben sich ausgewählte Vertreter der G7-Staaten in Rom getroffen, um über Wege zur Bewältigung des Klima-Fragilitäts-Nexus zu diskutieren. adelphi hat einen Workshop zum Design des neuen G7-Risiko-Assessments am Tschadsee und notwendigen Schritten ausgerichtet.
Die G7-Außenministerien waren unter den ersten, die Klimafragilitätsrisiken auf die globale Agenda gesetzt haben. Nach dem sie den unabhängigen Bericht “A New Climate for Peace: Taking Action on Climate and Fragility Risks” im Jahr 2013 beauftragt hatten, bildeten sie eine Arbeitsgruppe (G7 Working Group on Climate and Fragility), um die Empfehlungen des Berichts umzusetzen. Diese Gruppe traf sich im April 2016 in Japan sowie in 2017 in Italien und bekräftigte stets ihr Vorhaben, Klima- und Fragilitätsrisiken in ihre Planung einzubeziehen.
Seitdem bildet die G7-Arbeitsgruppe für Klima und Fragilität einen zentralen Ort, um Fragen von Klima und Sicherheit zu diskutieren – ein Thema, dem international ein institutionelles Zuhause fehlt. Unter anderem hatte diese Arbeitsgruppe vorgeschlagen, eine Risikobewertung in einer Schwerpunktregion durchzuführen, mit dem Ziel, den gesamten Konfliktzyklus nachzuvollziehen und Maßnahmen zu entwickeln, die den Klimawandel bei der Analyse von zukünftigen Sicherheitsrisiken berücksichtigen.
Der Tschadsee wurde von allen G7-Mitgliedern als eine Region von gemeinsamem Interesse identifiziert und steht daher in direkter Verbindung mit der G7-Agenda. Der Ausnahmezustand rund um das Tschadsee-Becken, der derzeit mehr als 10 Millionen Menschen betrifft, ist ein Paradebeispiel einer mehrdimensionalen Krise, in der der Klimawandel andere Bedrohungen wie Armut und politische Marginalisierung noch verschärft. Dieser Zusammenhang trägt zu gewalttätigen Konflikten und erhöhtem Zulauf zu terroristischen Gruppen wie Boko Haram bei.
Das geplante G7-Risiko-Assessment ist unter anderem darauf ausgerichtet, auf nationale Prozesse wie die französische "Lake-Chad-Initiative" aufzubauen und Programme, die im Februar 2017 auf der humanitären Konferenz zum Tschadsee in Oslo in die Wege geleitet wurden, "konfliktsensibel" und "klimasicher" zu gestalten. Die Arbeitsgruppe hat sich deswegen vom 25. bis 27. Oktober 2017 in Rom zusammengefunden, um das Forschungsdesign zu verfeinern und dessen Umsetzung vorzubereiten.
Auf der von adelphi einberufenen Auftaktsitzung am 25. Oktober haben die G7-Mitglieder, Geberländer und Partnerorganisationen – u.a. USAID, das niederländische Außenministerium, der Europäische Auswärtige Dienst (EEAS) und das Auswärtige Amt – den analytischen Rahmen des Projekts weiterentwickelt, die Methodik verfeinert und sich gegenseitig über gegenwärtige Aktivitäten in der Region informiert.
Nachdem sich die G7-Energieminister auf ihrem Gipfeltreffen im April 2017 nicht auf eine Erklärung zur Unterstützung des Pariser Abkommens geeinigt hatten, unterzeichneten die G7-Agrarminister – darunter auch Donald Trumps Landwirtschaftsminister – ein Kommuniqué, das die Bedrohung der weltweiten Ernährungssicherheit durch den Klimawandel anerkennt. Die G7-Arbeitsgruppe für Klima und Fragilität hatte durch die Initiative nun die Möglichkeit, nachzuziehen und ihr Engagement zur Steigerung der Klimaresilienz in fragilen Staaten unter Beweis zu stellen.