Die „European Sustainable Finance Survey“ untersucht, inwieweit börsengelistete europäische Unternehmen und Banken bei ihren Wirtschafts- und Finanzaktivitäten bereits die EU-Taxonomie anwenden. Parallel zum European Sustainable Finance Summit 2020 wurde nun der erste Bericht veröffentlicht.
Wenn Europas Wirtschaft nachhaltiger werden soll, müssen alle Branchen ihren Teil zur nötigen Transformation beitragen. Der Finanzsektor ist dabei keine Ausnahme. Im Rahmen der deutschen EU-Ratspräsidentschaft 2020 hat das Bundesumweltministerium adelphi und ISS ESG beauftragt zu untersuchen, inwieweit börsengelistete europäische Unternehmen in ihren wirtschaftlichen Aktivitäten und Banken bei ihren Kreditgeschäften bereits die EU-Taxonomie für nachhaltige Finanzierungs- und Investitionsentscheidungen anwenden.
Am Montag, den 28. September 2020, wurde der erste Bericht der entsprechenden „European Sustainable Finance Survey“ veröffentlicht, zeitgleich mit dem European Sustainable Finance Summit 2020. Der Bericht zeigt, dass derzeit nur ein kleiner Anteil der wirtschaftlichen Aktivitäten mit den Kriterien der EU-Taxonomie übereinstimmen, die sich darauf beziehen, den Klimawandel zu mindern und sich an die klimatischen Veränderungen anzupassen. Zudem beschreibt er die Herausforderungen, die teilnehmende Unternehmen und Banken laut der Umfrage bei dem Versuch erwarten, die EU-Taxonomie auf ihre wirtschaftlichen Aktivitäten und ihre Kreditgeschäfte anzuwenden. Der Bericht nennt außerdem Maßnahmen, die laut den Teilnehmenden zu einer reibungslose Einführung und einem allgemeinen Erfolg der EU-Taxonomie beitragen könnten.
Über den Bericht
Die Erkenntnisse, die in diesem Bericht zusammengefasst sind, stammen aus einer Analyse von ISS ESG der wirtschaftlichen Aktivitäten von 75 börsengelisteten europäischen Unternehmen, den schriftlichen Antworten einer von adelphi entwickelten Online-Umfrage unter 84 Unternehmen sowie Tiefeninterviews, die adelphi mit 25 gelisteten Unternehmen durchführte. Zudem befragte adelphi sechs europäische Banken in Tiefeninterviews, um herauszufinden, inwieweit die EU-Taxonomie aktuell auf die Kreditvergabe in Europa angewendet wird.
Bis heute ist diese Untersuchung eine der umfassendsten empirischen Analysen der Anwendung der EU-Taxonomie auf die wirtschaftlichen Aktivitäten europäischer börsengelisteter Unternehmen und auf die Kreditvergabe durch europäische Banken. Ihre Ergebnisse tragen zur laufenden Diskussion der Europäischen Union über die EU-Taxonomie bei und helfen, die Bedeutung und Anwendbarkeit der EU-Taxonomie für wichtige Beteiligte, insbesondere börsennotierte Unternehmen und Banken, zu maximieren.
Der Bericht und eine Beschreibung der angewendeten Methoden kann hier heruntergeladen werden.
Ansprechpartnerin: garciaadelphi [dot] de (Bibiana García)