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News vom 11. Nov. 2024
News vom 11. Febr. 2015
Zehn Jahre nach Start des weltweit ersten Kohlenstoffmarktes in der EU existieren mittlerweile 17 verschiedene Emissionshandelssysteme auf vier Kontinenten. Der neue Status Report 2015 der International Carbon Action Partnership (ICAP) identifiziert drei Gründe für den weltweiten Erfolg.
2015 wird ein prägendes Jahr für den internationalen Klimaschutz: Auf der Agenda der UNFCCC-Konferenz im Dezember in Paris stehen wegweisende Entscheidungen für die internationale Klimapolitik. Gleichzeitig erreicht die globale Entwicklung von Emissionshandelssystemen einen wichtigen Meilenstein: Während Südkorea bereits im Januar 2015 sein nationales Emissionshandelssystem gestartet hat, macht China große Fortschritte beim Aufbau eines nationalen Kohlenstoffmarktes, dessen Einführung im Jahr 2016 erwartet wird. Auch die bestehenden Systeme entwickeln sich weiter, expandieren und werden dadurch noch bedeutsamer im Kampf gegen den Klimawandel. Heute sind weltweit insgesamt 17 verschiedene Emissionshandelssysteme auf vier Kontinenten in Betrieb.
Bereits das Jahr 2014 erlebte eine Weltpremiere: Erstmals haben sich mit dem US-Bundesstaat Kalifornien und der kanadischen Provinz Québec zwei Kohlenstoffmärkte zusammengeschlossen und stellen nun durch die Integration des Transportsektors gemeinsam das drittgrößte EHS der Welt. Ein Jahrzehnt nach dem Start des ersten großen Emissionshandelssystems in der Europäischen Union machen Regionen mit Emissionshandelssystemen heute 40 Prozent des weltweiten Bruttoinlandsprodukts (BIP) aus.
Dies und mehr geht aus dem aktuellen "Emissions Trading Worldwide: International Carbon Action Partnership (ICAP) Status Report 2015" hervor. Mit dem neuen Status Report 2015 verdeutlicht die International Carbon Action Partnership einmal mehr den weltweiten Erfolg von Emissionshandelssystemen (EHS). Dieser Bericht des intergouvernementalen Zusammenschlusses gibt jedes Jahr einen Überblick über den aktuellen Stand zur Entwicklung von Emissionshandelssystemen in der Welt. Laden Sie den ICAP Status Report 2015 hier herunter (Infografiken sind auch separat erhältlich).
adelphi ist seit 2008 Projektträger der International Carbon Partnership und stellt als solcher den ICAP-Projektmanager sowie die Mitarbeiter des Sekretariats. Zu deren Aufgaben gehören die fachliche Unterstützung sowie Verwaltung und Finanzmanagement des ICAP-Prozesses. Weitere Informationen zu adelphis Aktivitäten in diesem Themenbereich finden Sie im Fokusthema Emissionshandel und Kohlenstoffmärkte.
Jedes Emissionshandelssystem ist einzigartig in seiner Ausgestaltung. Aus diesem Grund bietet der ICAP Status Report politischen Entscheidungsträgern neben einer kompakten Zusammenfassung der wichtigsten globalen Trends auch detaillierte Datenblätter aller existierenden EHS. Mit diesen Einzeldarstellungen werden tiefergehende Vergleiche der individuellen Systeme und ihrer individuellen Ausgestaltungen möglich. Darüber hinaus geben internationale Experten Einblicke in die neuesten Entwicklungen des Emissionshandels.
Aus dem Inhalt: Dirk Weinreich und Angelika Smuda vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) präsentieren die deutsche Sicht auf die Reform des europäischen Emissionshandels. Lois New und Justin Johnson von der Regional Greenhouse Gas Initiative stellen ihr System als Compliance-Modell für den in den USA geplanten Federal Clean Power Plan vor. Das Umweltministerium der kanadischen Provinz Québec präsentiert die Erfahrungen, die im Zuge der Verknüpfung mit dem kalifornischen Emissionshandelssystem gewonnen wurden. Qian Guoqiang und Yu Siyang von SinoCarbon liefern Einblicke in Chinas Übergang von einem Pilot- zu einem nationalen Emissionshandelssystem. Darüber hinaus gibt Masahiro Kimura einen Überblick über das weltweit erste städtische Emissionshandelssystem in Tokyo. Zu guter Letzt skizziert Kay Harrison den Entwicklungsprozess des neuseeländischen Emissionshandelssystems und beschreibt dabei dessen Übergang zu einem EHS, das nur heimische Zertifikate anerkennt.
"Der ICAP Status Report 2015 veranschaulicht die große Vielfalt an wirtschaftlichen und politischen Zusammenhängen, in denen Emissionshandelssysteme angewendet werden", kommentieren die ICAP-Ko-Vorsitzenden Jean-Yves Benoit, Leiter des Teams für Kohlenstoffmärkte im Umweltministerium von Québec und Marc Allessie, Leiter der niederländischen Emissionsbehörde. So lassen sich im Jahr 2015 Emissionshandelssysteme in Regionen finden, die sich hinsichtlich ihres geographischen, ökonomischen und energetischen Profils stark unterscheiden. Dadurch wird deutlich: Gerade diese Variabilität und Individualität machen den weltweiten Erfolg von Emissionshandelssystemen aus: "Seine Flexibilität ist ein wichtiger Grund dafür, dass sich der Emissionshandel zu einem so attraktiven Instrument für politische Entscheidungsträger entwickelt hat."
Das Wachstum und die Diversifizierung der Kohlenstoffmärkte sind eine Erfolgsgeschichte, die durch kontinuierliche Dialog- und Beratungsprozesse von politischen Entscheidungsträgern möglich wurde, und zu der Foren wie ICAP einen wichtigen Beitrag leisten. Die International Carbon Action Partnership verbindet regionale, nationale und subnationale Regierungen und öffentliche Behörden aus der ganzen Welt, um wichtige Aspekte der Ausgestaltung von Emissionshandelssystemen zu diskutieren und den Weg zu einem globalen Kohlenstoffmarkt zu ebnen. 30 nationale und subnationale Jurisdiktionen sind ICAP seit dem Start im Jahr 2007 beigetreten. Weitere Informationen zu ICAP und zum Thema Emissionshandel finden Sie auf der Website von ICAP, im vierteljährlich erscheinenden Newsletter sowie auf Twitter (@ICAPSecretariat).