Insgesamt 28 Personen aus EMAS-Organisationen und Industrie- und Handelskammern aus NRW nahmen am Treffen teil, das von Elisabeth Noke-Schäfer, zuständig für die EMAS-Registrierungen in Nordrhein-Westfalen und Heinz Herzog vom Verband für Nachhaltigkeits- und Umweltmanagement e.V.veranstaltet wurde.
ISO 14001:2015 näher dran an EMAS!?
Dr. Heinz Herzog berät Unternehmen u. a. in den Bereichen Chemie, Managementsysteme, REACH und berichtet über seine Erkenntnisse aus mehreren Audits, welche Anforderungen der ISO 14001:2015 neue Herausforderungen für Unternehmen sind. Seinen Erfahrungen nach haben Unternehmen, die bereits EMAS-registriert sind, keine Schwierigkeiten die Anforderungen der neuen Norm umzusetzen. Ein größerer Arbeitsaufwand kommt auf Unternehmen zu, die nur nach ISO 14001 zertifiziert sind und Unternehmen, die bisher noch keine Erfahrungen mit Managementsystemen haben, werden den größten Aufwand haben.
EMAS als Marketingtool - Angebot des UGA
Esther Zippel von der Geschäftsstelle des Umweltgutachterausschusses (UGA) erklärte das neue Marketingtool des UGA, das eine Kommunikationshilfe gerade für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) oder Organisationen ist. adelphi ist Projektträger des UGA.
Über die Internetseite http://flyer.emas.de bietet der UGA kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) und Organisationen an, kostenfrei und in einfachen Schritten einen eigenen EMAS-Flyer zu erstellen, der auf verständliche Weise EMAS erklärt und das Engagement der registrierten Organisationen darstellt. Mit dem eigenen Logo, Kontaktdaten und einem passenden Bild ergänzt, bringt der EMAS-Flyer z. B. Besucherinnen und Besuchern beim Tag der offenen Tür oder Nachhaltigkeitstagen EMAS näher.
Die Inhalte des neuen Leitfadens für eine nachhaltige Lieferkette präsentierte Daniel Weiss, Senior Projektmanager bei adelphi. Im Auftrag des Bundesumweltministeriums entwickelt er den Leitfaden, der KMU helfen soll, ihre Lieferkette aus Umweltsicht zu betrachten und zu verbessern. KMU erhalten Hilfestellung, wie sie sich Informationen zu den Umweltauswirkungen aus der Lieferkette beschaffen, diese bewerten können, um die wesentlichen Aspekte zu verbessern. Die Beschäftigung mit der eigenen Lieferkette wird für KMU immer dringender, weil die Politik sich dem Themenfeld annimmt, um einer Verlagerung der Umweltauswirkungen von Unternehmen entgegen zu treten.
Änderungen bei der EMAS-Verordnung
In einem zweiten Vortrag stellt Esther Zippel die kommenden Änderungen der EMAS-Verordnung vor. Die EU-Kommission überarbeitet derzeit in Abstimmung mit den Mitgliedstaaten die Anhänge zur Umweltprüfung, zu den Anforderungen an das Umweltmanagementsystem, zur internen Umweltbetriebsprüfung und zur Umweltberichterstattung.
Zum einen wird die ISO 14001:2015 in den Anhang II integriert. Dessen Anforderungen zur Bestimmung des Kontextes der Organisation, zur Ermittlung relevanter Erfordernisse und Erwartungen sowie daraus resultierender bindender Verpflichtungen der interessierten Parteien, zur Berücksichtigung des Kerngeschäfts und des Lebenswegs in Zusammenhang mit den Umweltaspekte und der Bestimmung von Chancen und Risiken werden in die Umweltprüfung übernommen. Die Indikatoren für die Berichterstattung bleiben, sie werden aber erweitert und die digitale Verfügbarkeit der Umwelterklärung verbessert. Die EU-Kommission plant, die Änderungen der Anhänge im ersten Quartal 2017 zu veröffentlichen.
Die EMAS-Clubs sind regionale Treffen von EMAS-Organisationen und Interessierten, die vom VNU – Verband für Nachhaltigkeits- und Umweltmanagement e. V. organisiert werden.