COP29: Klimasicherheit im Dienste des Menschen
toda.org, 19. November 2024 (in Englisch)
News vom 27. Nov. 2019
Um den Herausforderungen der Klimasicherheit zu begegnen, haben die Vereinten Nationen, die Europäische Union und adelphi ein Toolkit entwickelt, mit dem Strategien, politische Entscheidungen und Projekte entwickelt und umgesetzt werden können, die Resilienz fördern.
Der Klimawandel stellt die globale Sicherheit zunehmend infrage und untergräbt Anstrengungen, Frieden zu schaffen und zu erhalten. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, entwickeln UN Environment und die Europäische Union mit Unterstützung von adelphi Tools, um aus der Theorie Praxis werden zu lassen. Das Toolkit „Addressing climate-fragility risks – Linking peacebuilding, climate change adaptation and sustainable livelihoods" unterstützt dabei, Strategien, politische Entscheidungen sowie Projekte zu entwickeln und umzusetzen, die auf Resilienz abzielen. Dies wird erreicht, indem Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel, Friedenskonsolidierung und nachhaltige Lebensgrundlagen miteinander verknüpft werden. Der Fokus lag dabei auf den Pilotländern Sudan und Nepal.
Der Klimawandel ist eine der größten globalen Bedrohungen für Frieden und Sicherheit im 21. Jahrhundert. Er berührt alle Bereiche der Sicherheit, Friedensförderung und Entwicklung. Gefährdete Gemeinschaften müssen schon jetzt mit wachsender Unsicherheit leben, insbesondere, wenn ihre Situation bereits fragil und konfliktbehaftet ist. In diesen angeschlagenen Gemeinschaften können die Auswirkungen des Klimawandels die Ernährungssicherheit, die Mobilität der Menschen, das Wirtschaftswachstum und die politische Stabilität beeinträchtigen. Negative Klimawandelfolgen wie Wasserknappheit oder sinkende Ernteerträge wirken zusammen mit politischen, sozialen und wirtschaftlichen Belastungen. Das Zusammenspiel verschärft bestehende Spannungen. Gewalttätige Konflikte und politische Instabilität wiederum schwächen Gemeinschaften und lassen sie verarmen. Dadurch sind sie weniger widerstandsfähig; es fällt ihnen schwerer, mit den Folgen des Klimawandels umzugehen. Dieser Teufelskreis kann Länder und Gemeinschaften in eine Falle aus Klimakonflikten führen und dort halten, während sie zunehmend fragiler und verwundbarer werden.
Um diesen Herausforderungen zu begegnen, haben der UN-Sicherheitsrat, die Afrikanische Union, die G7 und viele andere dazu aufgerufen, aktiv zu werden. Sie wollen die globale Analyse verbessern und Maßnahmen auf lokaler Ebene verstärken. UN Environment und die Europäische Union reagieren auf den Aufruf. Gemeinsam schaffen sie ein Instrumentarium, das den von Krisen und Konflikten betroffenen Ländern hilft, die Folgen des Klimawandels zu bewältigen.
Das Toolkit baut auf den neuesten Ergebnissen und Erfahrungen aus dem wachsenden Forschungsfeld „Klimawandel und Sicherheit“ auf. Als wichtigste Instrumente beinhaltet es eine Checkliste für Konfliktsensitivitäten, Mapping-Ansätze sowie Konfliktanalyse-Tools wie Konfliktbäume und Kraftfeldanalysen. Es ist eine wichtige Säule des vierjährigen Projekts „Klimawandel und Sicherheit“. Das Projekt wird durch das EU-Instrument für Stabilität und Frieden (Instrument contributing to Stability and Peace, IcSP) und adelphi unterstützt. In den beiden Pilotländern Sudan und Nepal arbeitet das Projekt mit Practical Action zusammen, um Maßnahmen auf nationaler und lokaler Ebene zu ergreifen.
Das Toolkit unterstützt lokale und nationale Entscheidungsträger dabei, einen ganzheitlicheren Ansatz zu verfolgen, wenn sie Konflikte verhindern oder lösen wollen: Bisher haben die Reaktionen auf den Klimawandel nicht alle Auswirkungen berücksichtigt. Die meisten Klimaschutzprogramme vernachlässigen es, Konflikte zu berücksichtigen, und ignorieren zukünftige Konfliktfolgen. Gleichzeitig lassen die meisten Friedensförderungsprogramme die Klimarisiken unbeachtet. In der Folge entwickeln unterschiedliche Hilfsorganisationen häufig separate Programme zur Klimaanpassung und zur Friedenskonsolidierung, die teilweise widersprüchliche Ziele verfolgen.
Wir müssen uns von diesen fragmentierten Reaktionen lösen und davon abkommen, vernetzte Probleme voneinander losgelöst anzugehen. Drei Ansatzpunkte sind besonders wichtig, um die Anpassung an den Klimawandel, die Friedensförderung und nachhaltige Lebensgrundlagen miteinander zu verknüpfen: 1) natürliche Ressourcen nachhaltig bewirtschaften; 2) nachhaltige Lebensgrundlagen für gefährdete und marginalisierte Bevölkerungsgruppen entwickeln; und 3) die integrative Governance stärken.
Guidance note | Monitoring and Evaluation | Toolbox
Weitere Informationen finden Sie unter Climate-Diplomacy.org oder kontaktieren Sie pohladelphi [dot] de (Dr. Benjamin Pohl).