Deutschland – auf dem Weg zur Green Economy?

„Green Economy reduziert ökologische Risiken und stärkt die Wettbewerbsfähigkeit“ war der Titel eines deutschen Side Events im Rahmen der Rio+20-Konferenz. Eingeladen hatten das Bundesumweltministerium (BMU) und der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI). Moderiert von adelphi Geschäftsführer Alexander Carius diskutierten Bundesumweltminister Peter Altmaier, Holger Lösch (BDI), Caio Koch-Weser (Deutsche Bank) und Kersten-Karl Barth (Siemens) über die Chancen und Herausforderungen einer Green Economy für Deutschland.

Caio Koch-Weser, Vice Chairman der Deutschen Bank Gruppe, pflichtete dem Umweltminister bei und fügte hinzu, dass es einer Vielzahl flexibler Partnerschaften zwischen Regierung, Industrie und Öffentlichkeit bedürfe, um die für eine nachhaltige Wirtschaft nötige Dynamik zu erzeugen. Das sei in Anbetracht der bescheidenen Ergebnisse der multilateralen Verhandlungen beim Nachhaltigkeitsgipfel in Rio wichtiger denn je. „In den Vorstandsetagen sind wir hier den Kabinettstischen oftmals voraus“, sagte er.

Zusammen mit Siemens und Puma gehört die Deutsche Bank zu den Gründungsmitgliedern der Deutschen Initiative „Making it happen“, deren Ziel es ist, in Unternehmen in Entwicklungsländern die Kapazitäten für nachhaltiges Wirtschaften auszubauen. Die Mitglieder der Initiative wollen dafür unter anderem Workshops für Unternehmen in Entwicklungsländern durchführen. Kersten-Karl Barth, bei Siemens Head of Corporate Sustainability, beschrieb dazu anschaulich den Wandel des multinationalen Unternehmens in den vergangenen 20 Jahren von Deutschlands größtem Hersteller nuklearer Komponenten zum größten Produzenten erneuerbarer Technologien.

Dass alle Länder Green Economy als wichtiges Ziel anerkannt haben, war das wichtigste Ergebnis von Rio+20. Und noch ein Signal geht von Rio aus: Es braucht verstärkt innovative Partnerschaften zwischen Regierungen, Wirtschaft und Zivilgesellschaft, um eine Green Economy zu erreichen.