
Nach der Hitze ist vor dem Arbeitskampf
Kommentar von Vivianne Rau
News vom 20. Nov. 2013
International Carbon Action Partnership (ICAP) diskutierte die aktuellen Entwicklungen im Emissionshandel bei der UN-Klimakonferenz in Warschau. Regierungsvertreter und Kohlenstoffmarktexperten erörterten Erfahrungen und Handlungsempfehlungen für Emissionshandelssysteme.
Immer mehr Länder sehen im Emissionshandel ein wirkungsvolles Instrument, um zur Reduktion von Treibhausgasen und damit zum Klimaschutz beizutragen. 2013 sind zahlreiche Emissionshandelssysteme eingeführt worden und/oder haben ihre erste Verpflichtungsperiode begonnen. Derzeit gibt es weltweit bereits zehn Emissionshandelssysteme und weitere Regierungen erwägen deren Einführung.
Am 18. November 2013, organisierte die International Carbon Action Partnership (ICAP) ein Side Event bei der internationalen Klimakonferenz (COP19) in Warschau. Vor mehr als 80 Zuhörern eröffnete der Umweltminister der kanadischen Provinz Québec, Yves-Francois Blanchet, die Veranstaltung und ging in seiner Rede auf die geplante Verbindung zwischen den Emissionshandelssystemen von Québec und Kalifornien ein. Es folgten Präsentationen von Referenten aus Südkorea, dessen Emissionshandelssystem ab 2015 starten soll, und Kasachstan, das dieses Jahr ein Emissionshandelssystem eingerichtet hat.
Langfristige politische Unterstützung als Schlüssel
Welche Lehren können aus dem europäischen Emissionshandelssystem gezogen werden? Auf diese Frage gab Joris Pinkster, Senior Policy Officer am niederländischen Ministerium für Infrastruktur und Umwelt, in seinem Vortrag Antwort. Schließlich gab Qian Guoqiang, Strategic Director bei SinoCarbon einen aktuellen Einblick in die aktuellen Entwicklungen in China. Derzeit implementieren mehrere chinesische Großstädte Pilothandelssysteme, auf deren Basis langfristig ein nationales Emissionshandelssystem entstehen soll.
In der nachfolgenden Diskussion wurden Fragen zum notwendigen Vorbereitungszeitraum aufgeworfen, den es braucht, um ein robustes Handelssystems erfolgreich einzuführen. Die TeilnehmerInnen waren sich zudem weitgehend darin einig, dass langfristige politische Unterstützung der wichtigste Schlüssel zum Erfolg eines Emissionshandelssystem ist. Außerdem betonte das Panel die Bedeutung von Pioniermärkten auf nationaler und subnationaler Ebene, die letztendlich den Weg zu einem globalen Emissionshandel weisen sollen.
Die Präsentationen aller Vortragenden werden in Kürze auf der ICAP Website verfügbar sein: www.icapcarbonaction.com. Bilder von der Veranstaltungen finden Sie auf der adelphi-facebook-Seite.
Als Projektträger des ICAP-Sekretariats leistete adelphi Unterstützung bei der Organisation und Konzeption des ICAP Side Events.