Worauf wir bei der COP29 achten sollten
News vom 11. Nov. 2024
News vom 01. März 2017
In den vergangenen Monaten leitete adelphi mehrere Erkundungsmissionen, um im Rahmen des Projekts SUBSOL Rahmenbedingungen und Einsatzorte für nachhaltige Wasserspeicherung im natürlichen Untergrund zu erforschen. Dabei klärte das Team über neue Techniken auf und evaluierte die Rahmenbedingungen.
Nach dem ersten Besuch in Mexiko im Dezember 2016 folgten Erkundungsmissionen nach Zypern (Januar), Brasilien (Februar), Vietnam (Ende Februar) und China (März 2017). Während dieser Besuche für das Projekt SUBSOL wurde den Akteuren vor Ort Konzepte für die Untergrundspeicherung (UGS) vorgestellt sowie die Anwendbarkeit von UGS im lokalen Kontext bewertet. Der Wissensaustausch mit Akteuren von Beginn an ist entscheidend für den langfristigen Prozess, über den UGS an weiteren Standorten etabliert werden soll. Nur wenn parallel zur technischen Implementierung die Kenntnisse und Kompetenzen der örtlichen Entscheidungsträger gestärkt werden, können UGS-Technologien nachhaltigere Bewirtschaftung von versalzten Grundwasserleitern in verschiedenen Küstenregionen weltweit gewährleisten.
In Zypern ergab die Bewertung der Arbeitsgruppe, dass in manchen Küstenregionen 90 Prozent des Trinkwassers durch Umkehrosmose erzeugt werden, was das Ausmaß der Süßwasserknappheit verdeutlicht. Grenzübergreifend waren Wissenschaftler aus dem Norden und dem Süden der Insel (Universität Zypern, Cyprus Institute und Ostmediterrane Universität) der Ansicht, dass Gegenmaßnahmen nötig sind, um den Schwund der Grundwasserressourcen und die schleichende Versalzung aufzuhalten.
Auch Behörden (das zypriotisches Umweltministerium und Landwirtschaftsamt sowie interinstitutionelle Wasserverbände) sind sehr an einer Zusammenarbeit mit dem SUBSOL Konsortium interessiert. Vertreter von Forschungsinstituten und Beratungsfirmen (Nireas, Cyfield, Disy) präsentierten Möglichkeiten und Fachkenntnisse, um ein potenzielles Pilotprojekt in die Wege zu leiten. Als mögliche Zielgegenden für Folgeuntersuchungen wurden unter anderem die Grundwasserleiter Germasogeia und Akrotiri bei Limassol, der Famagusta-Grundwasserleiter im Osten sowie der Kiti-Grundwasserleiter bei Larnaca identifiziert. In den meisten Gebieten kann nur Abwasseraufbereitung als Ursache für Infiltration erachtet werden, da Fällung und Oberflächenwasserquellen bereits effizient genutzt werden.
Der Besuch in Pernambuco in Brasilien wurde mit dem SUBSOL-Partner Geological Survey of Denmark and Greenland (GEUS), der Universidade Federal de Pernambuco (UFPE) und der State Agency for Water and Climate (APAC) koordiniert. Treffen mit öffentlichen Akteuren (staatliche Umweltbehörde CPRH, Stadtverwaltung von Recife - CSURB und PCR-SDSMA, landwirtschaftliches Forschungsinstitut IPA) haben bestätigt, dass Salzwasserintrusion eine beträchtliche Herausforderung für die Küstenregionen darstellt und Trinkwasserknappheit in den letzten Jahren vermehrt und regelmäßig auftritt.
Bei Konferenzen mit fünf führenden Universitäten und Forschungsinstituten sowie der Organisation zur Forschungsförderung FACEPE wurde mit der wissenschaftlichen Gemeinde bestehendes Wissen über die Situation der Grundwasserleiter zusammengetragen und das Interesse bekräftigt, den Austausch der Forschungsarbeit zu vertiefen. Bei Treffen mit Unternehmen (TPF, Aqua Poços) zeigte sich, dass Kapazitäten zur Entwicklung eines Projekts bestehen und dass Lösungen gesucht werden (Wasserwerk Compesa und Ferienanlage Enotel). Als Ergebnis wurden neun potenzielle zukünftige Anwendungsmöglichkeiten von SUBSOL-Technologien herausgearbeitet, die eine Vielzahl von zukünftigen Kooperationsmöglichkeiten versprechen.
In Vietnam haben adelphi und BGR mit verschiedenen öffentlichen Einrichtungen und Behörden die Realisierbarkeit von UGS-Technologien beraten. Die Vertreter verschiedener Institutionen wiesen insbesondere auf das Problem der Salzwasserintrusion hin, darunter das National Center for Water Resources Planning and Investigation (NAWAPI, offizieller SUBSOL-Partner), das vietnamesische Bauministerium, das Ho Chi Minh City Department of Natural Resources and Environment (DONRE), das Ho Chi Minh City Department of Science and Technology (DOST) sowie die Division for Water Resources Planning and Investigation for the South of Vietnam (DWAPIS).
Darüber hinaus wurden diese Treffen durch den Austausch mit sechs führenden Universitäten ergänzt. Alle Wissenschaftler boten wertvolle Einblicke in die aktuelle Forschungslage zur Salzwasserintrusion in ihrem Land sowie die Bemühungen in Südvietnam, diese zu reduzieren, und brachten ihr großes Interesse an SUBSOL-Technologien zum Ausdruck. Weiterhin wurden Konzepte für SUBSOL-Technologien in Vietnam mit Vertretern der Saigon Water Cooperation (SAWACO) und dem örtlichen Ingenieurbüro SAMECO erörtert und im Rahmen einer Diskussion am runden Tisch mit international zusammenarbeitenden Organisationen im Anschluss an den German Science Day in Ho Chi Minh City vorgestellt.
In China organisierte das Hydrogeology and Environmental Geology Department des Tianjin Center of China Geological Survey, ein offizieller SUBSOL-Partner, eine Konferenz und Studienreise in die Stadt Weifang in der Provinz Shandong nahe der Laizhou-Bucht. Unter den Teilnehmern waren Mitglieder der SUBSOL-Arbeitsgruppe von adelphi und GEUS, Experten des Water Resources Research Institute of Shandong Province (WRISD) sowie Vertreter des Weifang Bureau of Land Resources.
Weiterhin fanden Gespräche über SUBSOL-Technologien in China mit dem General Institute of Water Resources and Hydropower Planning and Design (GIWP), dem Yantai Institute of Coastal Zone Research sowie der Beijing IEDA Protected Horticulture Technology Co. Ltd. statt. In diesen Gesprächen bestätigten alle Akteure, dass Salzwasserintrusion in der Region der Laizhou-Bucht ein schwerwiegendes Problem darstellt, und brachten ihr Interesse daran zum Ausdruck, weitere Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit dem SUBSOL-Projekt auszuschöpfen.
Die Ergebnisse der Erkundungsmissionen werden der Arbeitsgruppe beim 18-Monats-Treffen von SUBSOL im April vorgestellt und dort diskutiert. Anschließend werden weitere Entscheidungen über detaillierte Gutachten zur Umsetzbarkeit von SUBSOL-Technologien in bestimmten Regionen gemeinsam erarbeitet.