Worauf wir bei der COP29 achten sollten
News vom 11. Nov. 2024
News vom 19. Sep. 2019
Am 18. und 19. September diskutierten in Melbourne hochrangige Experten und Stakeholder Herausforderungen und Chancen der deutschen und australischen Energiewende beim Australian-German Energy Symposium.
Die Polarisierung in der australischen Energiepolitik bietet einigen Gesprächsstoff: Während die reichlich vorhandenen Rohstoffe in der Vergangenheit für niedrige Energiepreise gesorgt haben, sind die Endverbraucherpreise für Strom und Gas in den letzten Jahren aufgrund des zunehmenden Exports drastisch gestiegen. Gleichzeitig erleben manche Regionen Australiens mit einem wachsenden Anteil Erneuerbarer Energien fundamentale Veränderungen in ihren Stromsystemen. Wiederholte Stromausfälle sorgen für eine andauernde Debatte in der Öffentlichkeit und in der Politik über Systemsicherheit.
Deutschlands Ausgangssituation ist eine andere und doch bestehen bei vielen Herausforderungen und Chancen Parallelen. Die zentrale Frage des Symposiums war daher: Wo sind Unterschiede und Gemeinsamkeiten, wo kann man voneinander lernen?
Am 18. und 19. September haben sich in Melbourne hochrangige Experten und Stakeholder der deutschen und australischen Energiepolitik und -wirtschaft beim Australian-German Energy Symposium versammelt. Die zweitägige Konferenz beschäftigte sich mit Herausforderungen und Chancen für beide Länder auf dem Weg zu einem emissionsarmen Energiesystem.
Über 150 Teilnehmer aus Regierung, Industrie, Forschung und Zivilgesellschaft waren anwesend und diskutierten Ansätze zur Umstellung der Stromsysteme, der Integration von dezentraler Erzeugung und der Dekarbonisierung weiterer Sektoren. Die hochrangig besetzten Panels beschäftigten sich u.a. auch mit dem gesellschaftlichem Strukturwandel und der zukünftigen Rolle von Wasserstoff und synthetischen Kraftstoffen. Bedeutende Keynote-Speaker waren unter vielen anderen Lily D’Ambrosio, die Energieministerin der Provinz Victoria, Jochen Homann, der Präsident der Bundesnetzagentur, Ines Willox, die CEO der Australian Industry Group, sowie Felix Matthes vom Ökoinstitut.
Ausgerichtet wurde das Symposium vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi), dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), dem australischen Energieministerium (DoEE) und dem australischen Außenministerium (DFAT). adelphi, die deutsch-australische Industrie- und Handelskammer und der deutsch-australische Energy Transition Hub unterstützten die Organisation und Umsetzung.
Das Energie-Team von adelphi steuerte im Vorfeld des Symposiums wichtige Grundlagen der Diskussionen bei. Mit einer Aktualisierung der von adelphi und Projektpartner RAP erstellten Studie Überblick über die australische Energiepolitik, hat adelphi die Diskussionen in Melbourne unterfüttert.
Einen besonderen Fokus legen Franziska Teichmann und Raffaele Piria auf das Thema Wasserstoff. Denn in der sonst stark polarisierten Energiepolitik Australiens hat sich ein seltener Konsens gebildet: Der Aufbau einer Wasserstoffexportindustrie stellt eine Überschneidung der Interessenslagen von progressiveren und konservativeren Gruppen dar. Abweichungen bestehen indes bezüglich der Energiequellen. Während die eine Seite das große australische Potenzial für erneuerbare Energien im Blick hat, gibt es auf der anderen Seite Bestrebungen, fossil-basiertem Wasserstoff eine zentrale Rolle einzuräumen. Wie die föderale Regierung vorangehen will, wird sich in der für Ende 2019 geplanten nationalen Wasserstoffstrategie zeigen. In der Studie "Die Wasserstoffdebatte in Australien" liefert adelphi einen umfassenden Überblick über die Situation und die aktuellen Debatten.