Worauf wir bei der COP29 achten sollten
News vom 11. Nov. 2024
News vom 08. Jul. 2014
Der Klimawandel wirkt sich zunehmend auf die globale Sicherheit und die Fragilität von Staaten aus. Daher haben die G7-Außenministerien ein von adelphi geleitetes Konsortium beauftragt, Dynamiken von Klimarisiken zu untersuchen und Empfehlungen für eine gemeinsame Klimaaußenpolitik zu formulieren.
In der Vergangenheit haben die in der G7 vertretenen Regierungen – Deutschland, Frankreich, Italien, Japan, Kanada, die USA und das Vereinigte Königreich – vor allem für ambitionierte internationale Emissionsreduktionsziele geworben. Nun wollen sie sich dem Klimawandel und seinen Auswirkungen umfassender widmen und Antworten auf folgende Fragen finden: Welche Risiken entstehen durch den Klimawandel für vulnerable, fragile und von Konflikten betroffene Staaten und Regionen? Und welche Rolle kann und sollte die Außenpolitik bei der Bewältigung dieser Herausforderung spielen?
Um die G7 Außenministerien bei in diesem Prozess zu unterstützen, leitet adelphi ein internationales Konsortium führender Forschungsinstitute, bestehend aus International Alert, dem Woodrow Wilson Center und dem Europäischen Institut für Sicherheitsstudien. Das Ziel ist es, eine umfassende Grundlagenstudie zum Thema Klimawandel, Fragilität und Konflikt zu erarbeiten, die das bestehende Wissen zum Thema konsolidiert und um entscheidende Aspekte erweitert. Deshalb wird neben einer umfassenden Risikoanalyse der Fokus vor allem auf Lösungsansätzen und möglichen Handlungsoptionen liegen.
Wie können Anpassungsmaßnahmen, Entwicklungsprozesse und Friedensentwicklung sinnvoll integriert werden? Wo bestehen Synergien und Zielkonflikte zwischen Ansätzen und Politikfeldern? In welche Fähigkeiten, Institutionen und Prozesse sollten die G7 ihre politischen und finanziellen Ressourcen investieren, um Risiken und Konflikte zu vermeiden oder bearbeiten zu können? Um diese Fragen zu beantworten, werden vorhandene Ansätze und Politikprozesse ausgewertet. Auf dieser Basis werden Handlungsoptionen für die G7 Außenministerien entwickelt, die unter deutschem G7 Vorsitz auf dem G7 Außenministergipfel im Frühjahr 2015 vorgestellt und diskutiert werden können.
In begleitenden Dialog- und Konsultationsprozessen mit Stakeholdern auf vier Kontinenten werden Risikowahrnehmung und präventive Politikansätze und Vermeidungsstrategien diskutiert und deren Ergebnisse in die Studie aufgenommen.
Neben der Erstellung der Studie wurde das Konsortium außerdem damit beauftragt, eine Wissensplattform zu entwickeln, auf der neue Ideen, Forschungsergebnisse und praktische Erfahrungen zum Thema Klimawandel, Fragilität und Konflikt diskutiert und präsentiert werden können. Die Plattform soll einerseits die internationale Diskussion und den Dialog zum Thema über die Studie hinaus verstetigen. Andererseits wird sie Wissenschaft und Zivilgesellschaft einbinden, insbesondere auch in den betroffenen Regionen. Damit ergänzt die interaktive, webbasierte Wissensplattform die Dialogveranstaltungen mit Partnerinstitutionen, Regierungen und gesellschaftlichen Akteuren in den betroffenen Weltregionen.
Das von adelphi geleitete Konsortium bringt einige der renommiertesten Institutionen im Bereich globaler Umwelt-, Sicherheits- und Außenpolitik zusammen: International Alert ist eine Nichtregierungsorganisation, die weltweit zu den führenden Institutionen im Bereich Konfliktanalyse und Friedensentwicklung zählt. Das Woodrow Wilson International Center for Scholars ist einer der angesehensten Think Tanks der USA, dessen Umwelt- und- Sicherheitsprogramm u.a. den New Security Beat herausgibt. Das EU-Institut für Sicherheitsstudien ist die mit der Analyse außen-, sicherheits- und verteidigungspolitischer Themen beauftragte Agentur der Europäischen Union. adelphi selbst arbeitet seit seiner Gründung zu den Themen Klima, Energie und Ressourcen und deren außen- und sicherheitspolitischen Auswirkungen und betreibt hierzu mit www.ecc-platform.org, das seit 10 Jahren weltweit meistkonsultierte Informationsportal zu diesem Thema.
Beauftragt wurde diese Studie unter der britischen G7 Präsidentschaft und wird unterstützt durch das Auswärtige Amt, das britische Foreign and Commonwealth Office, das französische Außenministerium, das US State Department und die Europäische Union (Europäischer Auswärtiger Dienst und die Generaldirektion Entwicklungszusammenarbeit). Ein Begleitkreis aus Vertretern der G7 Außenministerien wird den Prozess inhaltlich begleiten.