Kultur trifft Klima: Wege zur Anpassung
News vom 04. Dez. 2024
News vom 02. Aug. 2018
Die 3D-Drucktechnik weckt große Erwartungen – nicht zuletzt auch in Bezug auf Umweltentlastungen durch die Einsparung von Ressourcen. Der Trendbericht von adelphi und dem Institut für Innovation und Technik analysiert Chancen und Risiken der neuen Technik aus Umweltsicht.
Die Internationale Funkausstellung hat es in den vergangenen Jahre immer wieder gezeigt: Der 3D-Druck (additive Fertigung) entwickelt sich dynamisch. Viele sehen in der Zukunftstechnologie bereits den ersten Schritt hin zu einer neuen industriellen Revolution. Begründet wird dies mit den Charakteristika des Produktionsverfahrens: Designfreiheit und die Möglichkeit, Produkte schnell, einfach und individuell angepasst herzustellen.
Die aktuelle Studie „Die Zukunft im Blick: 3D-Druck“, die adelphi und das Institut für Innovation und Technik für das Umweltbundesamt (UBA) verfasst haben, identifiziert sowohl umweltbezogene Chancen als auch Herausforderungen. Zu den Chancen zählt insbesondere der Beitrag zur Ressourceneffizienz – unter anderem durch Materialeinsparungen, den Druck von Prototypen und den Einsatz für den Leichtbau. Herausforderungen, die durch den gemeinsamen Austausch der Akteure weiter angegangen werden sollten, umfassen beispielsweise die Verringerung des Energiebedarfs einzelner Drucker, um so die Ökobilanz weiter zu verbessern.
Walter Kahlenborn, Geschäftsführer von adelphi, erläutert: „Neben der Betrachtung aktueller Chancen und Risiken muss es auch darum gehen, den Blick weit in die Zukunft zu richten. Durch die additive Fertigung werden potenziell beliebige Akteure zu Produzenten und die Produktion kann relativ standortunabhängig erfolgen. Diese Veränderungen gilt es auch aus umweltpolitischer Sicht in den Blick zu nehmen, um unter veränderten Produktionsverhältnissen die Produktverantwortung weiter sicherzustellen und gleichzeitig die vielen Chancen zu nutzen, die sich aus der neuen Designfreiheit ergeben, wie beispielsweise Umweltentlastungen bei der Anwendung additiver Fertigung in Kombination mit Bionik.“
Die Fachbetreuerin der Studie im Umweltbundesamt Sylvia Veenhoff erklärt: „Das UBA versteht sich als ein Frühwarnsystem, das neue aufkommende Technologien wie den 3D-Druck auf mögliche zukünftige Beeinträchtigungen des Menschen und der Umwelt frühzeitig untersucht, praktikable Lösungen vorschlägt und Chancen dieser Technologien auf die Umwelt zu nutzen weiß.“
Als Fazit erläutert Stephan Richter vom Institut für Innovation und Technik: „Die Ökobilanz 3D-gedruckter Objekte ist verfahrensabhängig und wird von unterschiedlichen Faktoren beeinflusst. Insbesondere durch die Möglichkeit, ein struktur- bzw. funktionsoptimiertes Design umzusetzen, ergeben sich Ressourceneinsparungen in der Lebensphase der gedruckten Objekte. Wenn die Potenziale des 3D-Drucks optimal genutzt würden, könnte dieser bei der Transformation des bisherigen Wirtschaftssystems hin zu einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft (im engl. circular economy) eine wichtige Rolle spielen.“