Die 2012 auf der Klimakonferenz in Rio de Janeiro verabschiedete Green Economy Agenda gibt nachhaltigen Wirtschaftskonzeptionen, die Klimaschutz, Umweltentlastung, Wohlstand und soziale Gerechtigkeit zu vereinen versuchen, neuen Aufwind. Für die deutsche Wirtschaft, Gesellschaft und Politik hält der Transformationsprozess zu einer Green Economy erhebliche Chancen, aber auch Risiken bereit. Märkte für nachhaltige Produkte und Dienstleistungen werden international wachsen. Aber auch die Zahl und Stärke der Konkurrenten wird zunehmen.
Neben den Wachstumsbranchen in der Green Economy wird es zudem "Verlierer" der Transformation geben, jene Branchen oder Produktionsmodelle, die im Kontext der Green Economy nicht zukunftsfähig sind. Eine proaktive Gestaltung des Transformationsprozesses ist daher unabdingbar. In Deutschland sind insbesondere das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) bereits stark engagiert, ihre Politikagenda im Lichte der Chancen und Herausforderungen der Green Economy neu zu überdenken.
In diesem Kontext wurden adelphi und das Borderstep Institut vom BMBF beauftragt, die Treiber und Hemmnisse für die Transformation der deutschen Wirtschaft zur Green Economy näher zu untersuchen und Handlungsempfehlungen für die Forschungs- und Politikagenda zu formulieren. In der Studie analysieren adelphi und Borderstep die internationalen Marktpotentiale der Green Economy aus Perspektive der deutschen Wirtschaft, stellen ausgewählte Schlüsselinnovationen für die Transformation hin zur Green Economy vor und präsentieren an ihrem Beispiel eine Analyse der Treiber und Hemmnisse, die auf die Verbreitung der Schlüsselinnovationen einwirken. Ein entscheidender Einflussfaktor für die Transformation der deutschen Wirtschaft hin zur Green Economy, nämlich die politischen Rahmenbedingungen in Deutschland, wurden im Rahmen einer Stärken-Schwächen- Analyse bewertet. Auf diesen Grundlagen stellen die Autoren abschließend Handlungsempfehlungen für die Politik sowie Empfehlungen für die Forschungsagenda "Green Economy" des BMBF vor.