Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH
Äthiopien gehört derzeit zu den am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften Afrikas und entwickelt sich zu einem der wichtigsten Zentren der Textil- und Bekleidungsindustrie auf dem afrikanischen Kontinent. In den letzten Jahren sind massive ausländische Investitionen aus Ländern wie Bangladesch, China, Indien, Korea, Taiwan und der Türkei in den Sektor geflossen. Die äthiopische Regierung fördert neue Industriegebiete, die auf den Ausbau der Textil- und Lederindustrie zugeschnitten sind. Obwohl dieses schnelle Wachstum zu begrüßen ist, geben die Entwicklungen Anlass zur Sorge: In mehreren anderen Zentren der Textilherstellung hat ein ähnliches Wachstum zu negativen Auswirkungen auf Sicherheit und Umwelt geführt.
Um die äthiopischen Textilunternehmen dabei zu unterstützen, neue Geschäftsmöglichkeiten auszuschöpfen, ohne dabei soziale und ökologische Anforderungen zu vernachlässigen, hat die Bundesregierung das von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) durchgeführte Programm für Nachhaltige Textilien in Äthiopien (eTex) in Auftrag gegeben. Dieses Programm unterstützt eine nachhaltige Entwicklung des Textil- und Bekleidungssektors. Es soll insbesondere menschenwürdige Arbeits- und Lebensbedingungen gewährleisten und den Schutz und die nachhaltige Nutzung von Umweltressourcen fördern. Das Programm arbeitet mit den einschlägigen Akteuren zusammen, um die Sozial- und Umweltstandards im Textil- und Bekleidungssektor zu verbessern. Im Rahmen dieses breit angelegten Programms startete eTEX auch eine Initiative zum Chemikalienmanagement, die sich an Textilunternehmen und Dienstleisterorganisationen im Land richtet.
adelphi unterstützt diesen Prozess, indem es die Trainings- und Beratungskompetenzen der lokalen Dienstleister durch virtuelles und Vor-Ort-Coaching verbesserte und die Vermittlung und Interaktion zwischen Experten und Unternehmen erleichterte. In einer ersten Runde nutzten 21 Vertreter lokaler Dienstleisterorganisationen die Gelegenheit, ihre Ausbildung und Beratungskompetenzen im Bereich des Chemikalienmanagement im Rahmen eines Expertenworkshops Anfang 2018 zu verbessern. In einem zweiten Schritt arbeiteten ausgewählte Experten mit fünf Textilunternehmen zusammen, um die Systeme und Praktiken im Chemikalienmanagement zu bewerten und sie an die Empfehlungen des Textilbündnisses und die Anforderungen der Zero Discharge of Hazardous Chemicals (ZDHC) Initiative anzugleichen.