Das instrumentelle Design der traditionellen Umwelt- und Ressourcenökonomik ist darauf ausgelegt, dass es eine eindeutige Reiz- beziehungsweise Reaktionslogik für die Akteure gibt, die von der Implementierung der Instrumente betroffen sind. Das bedeutet zum einen, dass sich mit der umweltpolitischen Instrumentierung eindeutige Veränderungen der Anreizlogik und damit auch prognostizierbare Verhaltensanpassungen der von der Instrumentierung betroffenen Akteure verbinden lassen. Zum anderen lassen sich auf dieser Basis die Auswirkungen der verschiedenen Instrumente eindeutig klassifizieren und zum Gegenstand einer komparativen Analyse machen.
Im Zentrum einer derartigen umweltpolitischen Instrumentenanalyse steht insoweit das Konzept eines vollständig informierten, sofort handlungsfähigen und auf die Verfolgung des Eigennutzes verpflichteten Akteures (Homo-oeconomicus-Konzept). Aufgrund der transparenten Handlungslogik dieses stilisierten Akteures können die Wirkungen der verschiedenen Instrumentenalternativen aus den damit einhergehenden Veränderungen für die Restriktionen der Akteure direkt deduziert werden.
In diesem Projekt untersuchte adelphi, ob und wie verhaltensökonomische Konzepte für die Beurteilung von umweltpolitischen Instrumenten herangezogen werden können, um hierdurch die bisherige schematische Beurteilung dieser Instrumente aus der Homo-oeconomicus-Perspektive zu ersetzen. Gleichzeitig wurden neuere Ansätze und Erkenntnisse der Verhaltensökonomik ausgewertet und umfassend in Bezug auf die damit möglichen Erweiterungen des umweltpolitischen Instrumentensets gesetzt.