
Während der letzten Jahre wird die Entwicklungszusammenarbeit nicht nur in Deutschland zunehmend mit neuen Herausforderungen konfrontiert. Auf der einen Seite sind demographische Trends und rasches wirtschaftliches Wachstum verknüpft mit gestiegener Nachfrage nach Ressourcen in sich entwickelnden Ländern zu beobachten. Auf der anderen Seite führen Klimawandel und eine nicht nachhaltige Ressourcennutzung häufig zu Verknappungstrends, die wiederum Entwicklungschancen einschränken können. Das verschärft vielerorts Rohstoffkonflikte oder gefährdet die Friedenskonsolidierung gefährdet.
Um zukünftigen Herausforderungen der Versorgungssicherheit angemessen zu begegnen und die Erreichung internationaler Entwicklungsziele zu gewährleisten, hatte das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung adelphi mit der Evaluierung des Instrumentariums deutscher Entwicklungszusammenarbeit beauftragt. Im Zuge dessen wurde in einem ersten Schritt untersucht, inwiefern bestehende Instrumente die Wechselbeziehungen zwischen Ressourcenvorkommen, Umwelt, Konflikten und Fragilität optimal abbilden und entsprechend in der strategischen und operativen Planung der Entwicklungszusammenarbeit Anwendung finden. Die Untersuchung umfasste das Frühwarnsystem des BMZ, Strategie- und Planungsprozesse auf Länderebene sowie Analyseinstrumente wie Friedens- und Konfliktanalysen und Climate Proofing-Methoden. Zudem wurden Erfahrungen in der Instrumentenanwendung sowie ihre Potentiale zur Erkennung neuer Risiken in ausgewählten Partnerländern geprüft.
Darüber hinaus wurde analysiert, ob und inwiefern Kohärenz zwischen Instrumenten der deutschen Entwicklungszusammenarbeit und denen multilateraler Geber wie den Vereinten Nationen und der OECD besteht. Zu diesem Zweck wurden Interviews auf der obersten Leitungsebene durchgeführt und von unterstützenden Bewertungs- und Strategieprozessen in sechs ausgewählten Ländern begleitet. Bestandteil der Untersuchung war es außerdem, die Kohärenz dieser Thematik innerhalb der Ansätze der Bundesregierung aufzugreifen, etwa eine konfliktsensible Rohstoffversorgung für die Umstellung auf eine kohlenstoffarme Wirtschaft.