Das Artensterben ist wissenschaftlich gut untersucht, seine Treiber und Auswirkungen bekannt. Dennoch besteht eine große Lücke zwischen dem, was Länder international vereinbart haben, und dem, was auf die nationale und lokale Ebene übersetzt und tatsächlich umgesetzt wird. Die jüngste Studie des internationalen Biodiversitätsrats (IPBES) kommt zu dem Ergebnis, dass das Artensterben ein noch nie dagewesenes Niveau erreicht hat und dass menschliche Aktivitäten drei Viertel der Land- und zwei Drittel der Meeresfläche der Welt erheblich verändert haben.
Die Jahre 2020-2021 sind eine wichtige Chance für die internationale Biodiversitätspolitik: Staaten wollen sich auf ein neues globales Rahmenwerk für die biologische Vielfalt einigen. Um sicherzustellen, dass das neue Rahmenwerk erfolgreicher wird als sein Vorgänger, muss genauer definiert und verdeutlicht werden, was ein transformativer Wandel – wie der IPBES ihn fordert – in der Praxis für verschiedene Sektoren und Akteure tatsächlich bedeutet. Um den Begriff des transformativen Wandels mit Leben zu füllen, können neue Perspektiven und Ansätze für den Naturschutz dazu beitragen, diese Debatte neu zu beleben und Wege aufzuzeigen, wie er sich umsetzen lässt.
In diesem Zusammenhang hat adelphi das Pilotprojekt „Disruptive Ideas 4 Nature" auf den Weg gebracht. Ziel des Projekts war es, neue Ansätze aufzuzeigen, die dabei helfen, weiter zu veranschaulichen, was transformativer Wandel bedeuten könnte. Damit leistete adelphi einen einen Beitrag zu der laufenden Debatte darüber, wie Biodiversitätspolitik neu gedacht werden kann. Dafür organisierte adelphi während des World Biodiversity Forums in Davos eine Podiumsdiskussion zu neuen Ansätzen der Biodiversitätspolitik. Weitere Informationen zu der Podiumsdiskussion finden Sie auf der Website des WBF.