Europäische Kommission, EuropeAid – Amt für Zusammenarbeit, SWITCH-Asia Programme
Partner
Partner
Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle
Chamber of Commerce and Industry of the Tajik Republic
Chamber of Commerce and Industry of Uzbekistan
Crafts Development Center Margilan
Tourism Development Centre Tajikistan
Usbekistan und Tadschikistan verbindet nicht nur eine lange gemeinsame Geschichte und Tradition, sondern auch die historische Seidenstraße. Die gemeinsame Seidenproduktion über die Grenzen der beiden Länder hinweg prägt die usbekische und tadschikische Textilkultur seit Jahrhunderten und bis heute. Insbesondere der Ikat – ein buntes Meisterwerk, das besonderes Kunsthandwerk im Färben und Weben der Seide erfordert – gilt als wertvolles Kulturgut der zentralasiatischen Länder. Heute allerdings sind viele der ehemaligen Seidenwertschöpfungsketten unterbrochen, und traditionelle Handwerkskunst droht weitläufig verloren zu gehen, denn nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion konnten beide Länder nur mühsam ihre Handels- und Geschäftsbeziehungen wieder aufbauen. Zudem sind zur Herstellung von Seidenprodukten verschiedene Nassverfahren notwendig, was Produzenten zunehmend vor Herausforderungen stellt: Beide Länder sind abhängig von den Wasserressourcen der Nachbarländer und immer häufiger von Wasserknappheit betroffen. Wichtige Wasserquellen wie der Aralsee bilden sich seit einiger Zeit stark zurück, und der Ersatz von natürlichen durch synthetische Farbstoffe in der Seidenfärbung belastet die ohnehin knappe Ressource zunehmend.
Als Projekt unter dem EU-Switch-Asia-Programm zielte „RUTSIS“ darauf ab, die Wertschöpfungsketten der Seidenherstellung über die Grenzen Usbekistans und Tadschikistans hinweg wieder zusammenzuführen und dabei Nachhaltigkeitsprinzipien einzuführen oder wiederzubeleben.
In nur drei Jahren haben die Projektpartner erfolgreich Kapazitäten in einem Netzwerk von Trainern von Seidenraupenherstellern (mehr als 30) sowie von Bauern (mehr als 200) selbst, Trainern von Ikat-Herstellern und Designern von Textilwaren (mehr als 20) aufgebaut und damit die nachhaltige Entwicklung der Seidenproduktion und -verarbeitungstraditionen in Usbekistan und Tadschikistan maßgeblich unterstützt. Darüber hinaus wurden durch politische Rundtischgespräche politische Entscheidungen initiiert und unterstützt, um die nachhaltige Entwicklung der Ikat-Wertschöpfungsketten zu ermöglichen. Schließlich wurden Matchmaking-Veranstaltungen organisiert, um neue Kontakte zwischen Produzenten zu knüpfen und Ikat-Produkte auf internationalen Märkten zu fördern.
adelphi war Hauptantragssteller in diesem Projekt und wurde dabei von verschiedenen Partnern aus dem internationalen und lokalen Raum unterstützt. Neben der Steuerung und Koordination des Projekts war es adelphis Hauptaufgabe, mögliche Geschäftspartner entlang der Wertschöpfungskette zusammenzuführen sowie die Verankerung von Nachhaltigkeitsprinzipien in der Seidenproduktion voranzubringen. Unterstützt wurde adelphi dabei von der Kunsthochschule Burg Giebichenstein, Vertretern der Handelsministerien in beiden Ländern sowie Textilhandwerksvereinigungen aus Usbekistan und Tadschikistan.