Der Schwerpunkt "Nachhaltiges Wirtschaften" der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt sieht vor, dass naturnahe Erholung und Tourismus die Natur nicht wesentlich beeinträchtigen sollen und dass sie gemeinsam mit dem Naturschutz zur Erhaltung von Natur- und Kulturlandschaften beitragen. Die Tourismusbranche gehört zu den am wenigsten regulierten Wirtschaftszweigen. Neben gesetzlichen Regelungen zur Einhaltung sozialer und ökologischer Mindeststandards - mit stark variierendem Grad der Umsetzung - existieren vor allem freiwillige Instrumente und Leitlinien.
In diesem Kontext kommt CSR-Prozessen eine bedeutende Rolle zu. Touristikunternehmen sind verantwortlich dafür, wie und unter welchen Bedingungen ihre Dienstleistungen erbracht werden. Ein zielgerichtetes, dauerhaftes CSR-Management kann helfen, dieser Verantwortung gerecht zu werden. Das Vorhaben soll dazu beitragen, Biodiversitätsaspekte in CSR-Prozesse, Zertifizierungen und Standards sowie Awards mit Relevanz für die Tourismusbranche (stärker) zu integrieren. Zudem sollen Tourismusunternehmen für den Schutz der Artenvielfalt und für ein strukturiertes Management durch CSR-Instrumente wie Standards und Zertifizierungen sensibilisiert werden.
Die Projektpartner analysieren etablierte CSR-Standards hinsichtlich ihrer Berücksichtigung von Biodiversitätsthemen. Die Ergebnisse fließen in die Entwicklung von Kriterien sowie Kennzahlen und Indikatoren ein, die Standardisierungsorganisationen bei der Weiterentwicklung von Standards nutzen können. Bei zwei relevanten CSR-Instrumenten soll eine modellhafte Umsetzung erfolgen. Zudem erstellen die Projektpartner Checklisten für Unternehmen aus der Tourismusbranche, die den Unternehmen helfen sollen, Biodiversitätsaspekte in unternehmensinterne CSR-Prozesse zu integrieren.