Weiterentwicklung des internationalen Chemikalien- und Abfallmanagements nach 2020
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Weltweite Chemikaliensicherheit – das ist das Ziel, doch es ist keines, das leicht zu erreichen ist: Chemikalien werden in allen Industrien verwendet und moderne Gesellschaften sind in praktisch allen Herstellungsprozessen auf Chemikalien angewiesen. Die chemische Produktion ist daher einer der wichtigsten und am stärksten globalisierten Sektoren der Weltwirtschaft.
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Die Rolle von Chemikalien
Chemikalien spielen in unserem Leben ganz unterschiedliche Rollen. Sie tragen zu einem verbesserten Lebensstandard bei und spielen eine wesentliche wirtschaftliche Rolle. Gleichzeitig bergen sie jedoch auch potenzielle Risiken und Kosten. Dazu zählt auch der hohe Wasser- und Energieverbrauch der chemischen Industrie. Darüber hinaus können sie schwerwiegende negative Auswirkungen auf die Umwelt und die menschliche Gesundheit haben.
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Regulierung von Chemikalien
Weltweit werden mehr als 100.000 verschiedene Chemikalien hergestellt, verwendet und entsorgt. Viele von ihnen stellen ein Risiko für die menschliche Gesundheit und die Umwelt dar, wenn sie nicht nachhaltig gehandhabt werden. Dennoch sind die meisten dieser Stoffe nicht weltweit reguliert und gerade in Entwicklungsländern ist der Umgang mit vielen Chemikalien bedenklich.
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Um das sachgerechte Management von Chemikalien und von chemischen Abfällen zu verbessern, erarbeitet adelphi gemeinsam mit Minu Hemmati, Alf Wills und Paul Hohnen Vorschläge zur Reform des internationalen Governance-Systems für Chemikalien und chemische Abfälle. Darüber hinaus diskutiert das Team zusammen mit Stakeholdern in Workshops und Side Events Reformvorschläge und bringt diese so in den internationalen Verhandlungsprozess ein.
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Im Mittelpunkt der Reformdiskussionen
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steht der Strategische Ansatz zum internationalen Chemikalienmanagement (SAICM, Strategic Approach to International Chemicals Management) – ein politischer Rahmen zur Förderung der Chemikaliensicherheit weltweit.
Der Strategische Ansatz zum internationalen Chemikalienmanagement (SAICM)
Die freiwillige Plattform bringt staatliche und nichtstaatliche Akteure zusammen, um die Chemikaliensicherheit weltweit zu erhöhen und ein sachgerechtes Chemikalienmanagement zu fördern. Bei der Umsetzung der Ziele des SAICM kam es jedoch zu erheblichen Problemen, insbesondere in Entwicklungsländern. Der SAICM verfehlt daher sein Hauptziel, die erheblichen schädlichen Auswirkungen von Chemikalien auf die menschliche Gesundheit und die Umwelt bis 2020 zu minimieren. Es stellt sich daher die Frage, welche Art von Plattform nach 2020 besser geeignet wäre und wie diese ausgestaltet sein müsste, um die Ziele des SAICM und die damit verbundenen Ziele der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung zu erreichen.
Die Ergebnisse des Forschungsprojekts haben praktische Relevanz. Seit 2015 hat Deutschland die Präsidentschaft des ICCM5 (5th International Conference on Chemicals Management) inne. adelphi unterstützt die deutsche Präsidentschaft durch wissenschaftlich fundierte Analysen und die Entwicklung institutionell erfolgversprechender und politisch realistischer Konzepte für die SAICM-Reform „beyond 2020“. Die meiste Arbeit erfolgt dabei im Hintergrund, indem Stakeholder-Workshops organisiert oder Vorbereitungspapiere für Verhandlungen erstellt werden.