Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP)
Mosambik ist ein Küstenland, in dem der Klimawandel zu häufigeren und intensiveren Überflutungen führt. In Mosambik wie auch in anderen Entwicklungsländern werden die Auswirkungen von Naturkatastrophen durch sozio-ökonomische Faktoren wie Armut, unzureichende Infrastruktur und schwache soziale Institutionen verschlimmert. Mit dem Nationalen Katastrophenvorsorge-Gesetz von 2013 zufolge verfügt Mosambik über rechtliche Mechanismen und Richtlinien zur Katastrophenvorsorge. Jedoch ist vor allem die Effektivität der Koordinationsmechanismen nur eingeschränkt gewährleistet, da Mosambik ein einkommensschwaches Land ist und insbesondere ländliche Gegenden nicht über die notwendige Infrastruktur verfügen.
Nach den verheerenden Fluten im südlichen Afrika von 2000-2001 begann das Mosambikanische Institut für Katastrophenvorsorge (INGC) mit dem landesweiten Aufbau kommunaler Katastrophenvorsorge-Komitees (CLGRCs); bis heute wurden mehr als 1200 solcher Komitees gegründet. Bisher wurde noch keine evidenzbasierte und datengestützte Studie über die Effektivität der lokalen Komitees zur Verbesserung der lokalen Klimaresilienz durchgeführt. Das Forschungsprojekt soll diese Lücke füllen, indem es ausgewählte Städte in Zentral- und Nordmosambik in den Fokus der Analyse rückt: Diese gehören zu Afrikas vulnerabelsten Städten gegenüber Zyklonen.
Das Ziel des Forschungsprojekts ist es, zu erörtern, ob kommunale Katastrophenvorsorge-Komitees zu einer verbesserten vor- und nachgeschalteten Katastrophenbereitschaft in städtischen Quartieren in Pemba und Quelimane führen. Zudem werden Faktoren, die die Effektivität der Komitees beeinflussen, identifiziert. Die Studie nutzt eine Reihe von Indikatoren, die auf städtischer Ebene gemessen werden, um die Wirkung und Effektivität der lokalen Komitees zu bewerten. Für die Datensammlung wird ein methodenkombinierter Ansatz (mixed methods approach) genutzt. Für die Stichprobe werden zufallsbasiert sowohl Quartiere ausgesucht, die bereits CLGRCs aufgebaut haben, als aus Kontrollgründen auch solche, die über kein Lokalkomitee verfügen. Dafür wird in jedem der ausgewählten Quartiere eine Haushaltsbefragung durchgeführt.
Die Studie dient in besonderem Maße dem INGC und dessen aktuellen und zukünftigen Projektaktivitäten in den Bereichen Katastrophenrisikomanagement und Klimaanpassung. Das INGC ist in sämtliche Schritte der Vorbereitung und Durchführung der Feldforschung sowie von Workshops involviert.