Neue Wege im Emissionshandel: Politikdialog zwischen der EU und China

Smogg in BEIJING, CHINA

China ist der weltweit größte Verursacher von Treibhausgasemissionen. Zurzeit baut das Land aktiv sein nationales Emissionshandelssystem (EHS) als wichtiges politisches Instrument auf, um diese Emissionen zu reduzieren. Mit der Veröffentlichung eines dreistufigen Fahrplans im Jahr 2017 wurde Chinas EHS politisch eingeführt. Der Plan dient dem Land als Orientierung bei der Entwicklung seines Kohlenstoffmarktes, welcher sich mit verstärkten Designmerkmalen in die nächste Phase der Umsetzung bewegt und damit die Einführung eines gut funktionierenden Marktes ab 2020 unterstützt. Es wird erwartet, dass China bis dahin über den größten Kohlenstoffmarkt der Welt verfügen wird.

Vor diesem Hintergrund finanziert die Europäische Kommission das Projekt "Platform for Policy Dialogue and Cooperation between EU and China on Emission Trading", um die Zusammenarbeit zwischen der EU und China im Bereich des Klimawandels zu verbessern. Das Projekt fördert dazu einen regelmäßigen politischen Dialog zum Emissionshandel und unterstützt China beim Ausbau seines landesweiten EHS. ICF leitet ein Konsortium zur Umsetzung dieses Projekts, wobei adelphi mit Fachwissen und Kenntnissen zum Forschungsteil des Projekts beiträgt. Das Ziel dieser Forschungstätigkeiten liegt darin, geeignete und maßgeschneiderte Lösungen für Probleme zu finden, die durch den Aufbau des nationalen EHS entstehen könnten.

Für den Forschungsteil arbeiteten die Expertinnen und Experten von adelphi im Auftrag von ICF mit anderen europäischen und chinesischen Expertinnen und Experten zusammen. Ziel war es, die umfassenden Kenntnisse von Kohlenstoffmärkten in Europa und weltweit mit dem Verständnis der regionalen ETS-Pilotprojekte in China und dem übergeordneten politischen und wirtschaftlichen Kontext zu verbinden. Auf dieser Basis wurden politische Empfehlungen zu entscheidenden Aspekten abgeleitet, die mit dem Übergang der chinesischen Pilotsysteme zum nationalen ETS in China zusammenhängen. Im Rahmen der Forschung wurden zudem verschiedene Interessensgruppen befragt. Die Ergebnisse der Forschung wurde dem chinesischen Ministerium für Ökologie und Umwelt und dem verantwortlichen Ministerium für die nationale ETS-Entwicklung vorgelegt.