
Nach der Hitze ist vor dem Arbeitskampf
Kommentar von Vivianne Rau
News vom 16. Juni 2021
Um transatlantische Allianzen im Industriesektor, zwischen subnationalen, zivilgesellschaftlichen und jungen Akteuren des Wandels zu stärken, veranstalten adelphi und das Auswärtige Amt eine dreitägige High-Level-Konferenz. Die Anmeldung ist noch möglich.
Durch transatlantische Zusammenarbeit kann das Momentum des politischen Neustarts in den USA genutzt werden. Neben der Zusammenarbeit zwischen Regierungen braucht es vielfältige Allianzen für den Klimaschutz – sei es auf subnationaler Ebene, mit der Wirtschaft oder mit der Zivilgesellschaft.
Das Auswärtige Amt und adelphi veranstalten vom 22. bis 24. Juni 2021 eine High-Level-Konferenz, um mit Akteuren aus Kanada, den USA und Deutschland Forderungen zu diskutieren und innovative Wege für eine ambitionierte transatlantische klimapolitische Zusammenarbeit zu identifizieren. Die dreitägige Konferenz umfasst einen Transatlantic Business Dialogue (22. Juni), ein Transatlantic City Lab für die Zusammenarbeit von Städten und Städtenetzwerken (23. Juni) und das Next Generation Futurists Forum (24. Juni). Am ersten Tag wird es eine hochrangige Eröffnungsveranstaltung mit Begrüßungsworten des deutschen Außenministers Heiko Maas und des kanadischen Außenministers Marc Garneau geben. Anschließend diskutieren die deutsche Botschafterin Emily Haber, Lieutenant Governor Mandela Barnes (Bundesstaat Wisconsin), der Umweltminister von Quebec Jean Lemire (Bestätigung steht aus) und Julie Cerqueira, Executive Director U.S. Climate Alliance.
Unter Präsident Biden sind die Vereinigten Staaten wieder in die internationale Klimapolitik eingestiegen und geben seitdem den politischen Takt vor. Klimaschutz ist das Leitmotiv der Biden-Administration. Mit dem Climate Leaders Summit am 22. April haben die USA ihren klimapolitischen Führungsanspruch erneut bekräftigt, um neue Allianzen zu schmieden und Impulse zu setzen. Die am 22. April verkündeten deutschen nationalen Klimaschutzziele für 2030 sind ambitioniert und erfordern die Zusammenarbeit aller politischen Ebenen und Sektoren.
Für den Herbst 2020 kündigte Bundesaußenminister Heiko Maas einen Relaunch der Transatlantischen Klimabrücke (Transatlantic Climate Bridge, TCB) an, die nicht nur auf Regierungsebene ansetzt, sondern auch Staaten, Städte, Parlamentarier, Unternehmen und die Wissenschaft einbezieht. Vor dem Hintergrund des jüngsten Urteils des Bundesverfassungsgerichts zum Klimaschutzgesetz verstärkt die Bundesregierung ihre klimapolitischen Ambitionen.
Kanada ist sowohl für die USA als auch für Europa ein verlässlicher Partner und hat vor Kurzem eine neue bilaterale Partnerschaft mit den USA begründet, die die Beschleunigung der kanadischen Klimaambitionen in den Vordergrund stellt. Deutschland und Kanada arbeiten seit Langem in Energie- und Klimathemen zusammen und haben im März 2021 ein bilaterales Memorandum of Understanding (MOU) zum Aufbau einer Energiepartnerschaft unterzeichnet.
Die Transatlantische Klimabrücke wurde im Jahr 2008 initiiert. Als Netzwerk verschiedener Aktivitäten, die vom Auswärtigen Amt, dem Bundesumweltministerium und den Auslandsvertretungen in Nordamerika unterstützt werden, hat die TCB das Ziel, den transatlantischen Austausch zur Klima- und Energiepolitik anzuregen und auszubauen.
Ziel der diesjährigen TCB-Konferenz ist es, ein verstärktes Netzwerk der transatlantischen Zusammenarbeit aufzubauen, das neue Perspektiven der klimapolitischen Transformation in Bezug auf Außenhandel, Geostrategie sowie Sozialpolitik aufzeigt. Die Teilnehmenden werden Ansätze zur transatlantischen Zusammenarbeit vorstellen und neue Initiativen diskutieren.